ChatGPT steigt ins Suchgeschäft ein – der erste Test überrascht

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OpenAI hat mit ChatGPT Search seinen mit Spannung erwarteten Einstieg in die Welt der Suchmaschinen vollzogen. Während sich Google und Perplexity bereits einen intensiven Wettkampf um die Gunst der Nutzer liefern, mischt nun auch der ChatGPT-Entwickler im lukrativen Suchmaschinenmarkt mit. In einem ersten Vergleich haben wir die drei Systeme gegenübergestellt – mit aufschlussreichen Erkenntnissen.

ChatGPT Search: Der Neue im Spiel

ChatGPT Search wurde gerade erst veröffentlicht und bringt einen völlig neuen Ansatz in die Suchwelt. Anders als klassische Suchmaschinen setzt ChatGPT Search vollständig auf KI-generierte Antworten, die direkt auf der Basis aktueller Webinhalte erstellt werden. Ein Konzept, das in unseren ersten Tests überzeugt.

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Perplexity überzeugt durch besonders umfassende und kompetente Antworten
  • ChatGPT Search punktet mit präzisen, gut strukturierten Ergebnissen
  • Google dominiert weiterhin bei Multimedia-Inhalten
  • Alle drei haben ihre spezifischen Stärken für unterschiedliche Suchanfragen

Der Test: Von Photosynthese bis Taylor Swift

Um die Suchmaschinen gründlich zu vergleichen, haben wir vier bewusst unterschiedliche Themenbereiche ausgewählt:

1. Wissenschaft: Photosynthese

Hier zeigte sich besonders die Stärke von Perplexity, das nicht nur präzise wissenschaftliche Erklärungen lieferte, sondern auch weiterführende Zusammenhänge zur Bedeutung der Photosynthese für das Weltklima herstellte. ChatGPT Search bot ebenfalls gute, wenn auch etwas knappere Erklärungen, während Google eine Fülle von Links lieferte, die erst gesichtet werden mussten. Besonders beeindruckend: Perplexitys automatische Nachfragen wie „Möchten Sie mehr über die Rolle der Chloroplasten erfahren?“

2. Gesellschaft & Wirtschaft: Fast Fashion

Ein vielschichtiges Thema. Ideal um zu testen, wie gut die Systeme komplexe Zusammenhänge erkennen und verschiedene Perspektiven zusammenführen. Bei diesem komplexen Thema überraschte Perplexity mit einer bemerkenswert tiefgehenden Analyse, die wirtschaftliche Daten, Umweltaspekte und soziale Folgen geschickt verknüpfte. ChatGPT Search lieferte eine solide, aber weniger detaillierte Analyse der Umwelt- und Sozialkosten. Google fasst einfach eine Seite zusammen, bietet aber immerhin Folgefragen.

3. Technologie: E-Mobilität

Ein hochaktuelles Thema mit schneller Entwicklung. Hier ist besonders interessant, wie aktuell die Informationen sind und wie gut technische Details erklärt werden. Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen: Alle drei Systeme lieferten aktuelle Informationen zu Innovationen und Trends. ChatGPT Search hatte die übersichtlichste Darstellung, Google liefert eine Auswahl von Beiträgen und Perplexity die tiefsten technischen Details.

4. Popkultur: Taylor Swift

Ein Thema, das von News über Multimedia-Inhalte bis zu Hintergrundinformationen alles bietet. Perfekt um zu sehen, wie die Systeme verschiedene Medientypen und aktuelle Ereignisse handhaben. Hier zeigte sich Googles traditionelle Stärke: Aktuelle Videos, Konzerttermine und News waren perfekt integriert. Die KI-Systeme boten zwar fundierte Analysen ihrer Karriere, konnten aber bei der multimedialen Präsentation nicht mithalten.

Überraschende Erkenntnisse

Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Es gibt nicht DIE beste Suchmaschine. Jedes System hat seine Stärken:

  • Perplexity: Beeindruckt durch umfassende Analysen und tiefgehende Zusammenhänge
  • ChatGPT Search: Überzeugt bei strukturierter, faktenbasierter Recherche
  • Google: Unschlagbar bei aktuellen News und Multimedia-Content

Die Technik dahinter

Interessant ist, wie unterschiedlich die Systeme arbeiten:

  • ChatGPT Search nutzt GPT-4 für natürlichsprachige Antworten
  • Perplexity kombiniert verschiedene KI-Modelle für seine Analyse
  • Google ergänzt seine klassische Suche zunehmend mit KI-Funktionen

Ausblick: Wohin geht die Reise?

Die Integration von KI in Suchmaschinen steht erst am Anfang. Experten erwarten, dass sich die Systeme weiter spezialisieren werden. „Die Zukunft liegt nicht in einer einzelnen Super-Suchmaschine, sondern in der intelligenten Kombination verschiedener Systeme je nach Suchzweck“, prognostiziert KI-Experte Ray Kurzweil.

Praxis-Tipps: So nutzen Sie die Systeme optimal

  • Komplexe Recherchen und Analysen? → Perplexity
  • Schnelle, präzise Fakten? → ChatGPT Search
  • Aktuelle News & Multimedia? → Google
  • Wissenschaftliche Themen? → Perplexity oder ChatGPT Search

Fazit: Die neue Ära der Informationssuche

Der Vergleich zeigt: Die KI-Revolution verändert die Art, wie wir Informationen suchen und finden, fundamental. Statt endloser Linksammlungen bekommen wir zunehmend maßgeschneiderte, intelligent aufbereitete Antworten. Dabei entwickelt sich ein spannendes Ökosystem verschiedener Systeme mit unterschiedlichen Stärken.

Die Gewinner dieser Entwicklung sind wir Nutzer: Nie war es einfacher, genau die Informationen zu finden, die wir suchen. Vorausgesetzt, wir wissen, welches System für welchen Zweck am besten geeignet ist.

Die Evolution der Suchmaschinen ist noch lange nicht abgeschlossen. Wir werden die Entwicklung weiter für Sie beobachten und Sie über die neuesten Trends auf dem Laufenden halten.

Ausser Konkurrenz – wie schaut es mit der «Ego-Suche» nach der eigenen Agentur aus?

Rolf Jeger, ein preisgekrönter Werber mit Ehrungen aus Cannes bis New York, verband früh seine Leidenschaft für Technologie mit unternehmerischem Geschick. Mit 15 Jahren programmierte er Software für den Commodore 64, die in Schweizer Filialen landete. Nach einer Banklehre siegte jedoch die Faszination fürs Marketing. Seine Arbeit für die Swissair markierte den Auftakt einer beeindruckenden Karriere in der Kommunikation. Heute leitet er eine Agentur in Zürich, wo er Marketing und IT in der Ära der digitalen Transformation vereint. Die KI-Revolution, die nun den Massenmarkt erreicht, inspiriert ihn so sehr, dass er sie nicht nur beruflich nutzt, sondern auch Bücher darüber schreibt.