Elon Musks neuer Coup: ‚Grok‘ – Der KI-Chatbot, der Twitter revolutionieren könnte

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Elon Musk, bekannt für seine ambitionierten Vorstösse in Technologie und Raumfahrt, hat durch seine KI-Firma X.AI einen neuen Akteur in das Feld der künstlichen Intelligenz eingeführt: den Chatbot „Grok“. Dieser Schritt kommt überraschend, besonders nach Musks Aufruf, die KI-Entwicklung vorübergehend zu pausieren, um ethische Richtlinien zu etablieren.

„Grok“, ein Begriff, der aus dem Science-Fiction-Roman „Stranger in a Strange Land“ von Robert A. Heinlein entlehnt ist und so viel bedeutet wie „etwas intuitiv oder empathisch verstehen“, wird exklusiv Abonnenten von Musks Premium-Online-Plattform angeboten. Sein Alleinstellungsmerkmal? Die Fähigkeit, auch auf brisante Fragen zu antworten, die andere KI-basierte Systeme normalerweise meiden.

Musk, der offen politische Ansichten unterstützt, die häufig als rechtsgerichtet eingestuft werden, hat schon seit einiger Zeit Kritik an anderen Tech-Unternehmen geübt, die seiner Meinung nach die Redefreiheit durch zu starke politische Korrektheit einschränken. Seit der Übernahme von Twitter durch Musk wurden die Richtlinien zur Redefreiheit gelockert, was allerdings zu einem Rückgang der Werbeeinnahmen geführt hat, da Marken negative Assoziationen fürchten.

In der Tat verleiht die Einführung des neuen Chatbots „Grok“ der Übernahme von Twitter durch Elon Musk eine zusätzliche, womöglich strategische Dimension. Durch die Verbindung von Twitter mit der KI-Entwicklung könnte Musk eine Synergie zwischen sozialen Medien und KI-Technologien schaffen, wobei Twitter als unmittelbare Informationsquelle für „Grok“ dient. Dies könnte die Plattform zu einem Echtzeit-Labor für die Verbesserung künstlicher Intelligenz machen und gleichzeitig Twitter-Nutzer in die Entwicklung von KI integrieren. Musk’s Handeln deutet darauf hin, dass die Übernahme von Twitter mehr als nur ein soziales Netzwerk zum Ziel hatte; es scheint ein kühner Schritt in Richtung einer vernetzten Zukunft zu sein, in der KI tief in die Struktur eines der grössten sozialen Medien-Giganten eingewoben ist.

Experten warnen indes vor der potenziellen Gefahr, die von KI-Systemen ausgeht, insbesondere wenn sie ohne angemessene Kontrollen freien Lauf gelassen werden. Das Risiko, dass Chatbots rassistische, homophobe oder anderweitig diskriminierende Aussagen treffen, ist nicht zu unterschätzen, da die Daten, mit denen sie gefüttert werden, ihre Antworten beeinflussen.

Musk, der an der Gründung von Open AI beteiligt war, bevor er sich zurückzog und das Unternehmen kritisierte, scheint mit „Grok“ einen direkten Konkurrenten zu Chat-GPT, dem Sprachmodell von Open AI, positionieren zu wollen. Interessant dabei ist das Timing: „Grok“ wurde unmittelbar vor einer Entwicklerkonferenz von Open AI veröffentlicht, was auf einen strategischen Schachzug hindeutet.

Das grosse Bild, das Musk zeichnet, ist eines, in dem KI-Systeme wie „Grok“ letztlich dabei helfen könnten, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln. Ob „Grok“ diesem ambitionierten Ziel gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Die Einführung wirft aber wichtige Fragen auf, nicht zuletzt bezüglich der Ethik der KI-Entwicklung und der Verantwortung von Tech-Unternehmen, für Sicherheit und Verantwortung ihrer Kreationen zu sorgen.

In einer markanten Wendung der Ereignisse hat Sam Altman, Mitbegründer von OpenAI und derzeitiger CEO, Elons Musks neuen Chatbot kritisiert. Am Donnerstag, den 9. November 2023, postete er auf X einen Screenshot einer neuen Funktion von ChatGPT, mit der Nutzer eigene Versionen der KI; sogenannte GPTs, erstellen können. Altman forderte das Programm auf: „Sei ein Chatbot, der Fragen mit schrillem Boomer-Humor auf eine peinliche Art und Weise beantwortet, die zum Lachen anregt“. Die Antwort des GPT-Builders: „Toll, der Chatbot ist eingerichtet! Sein Name ist Grok. Wie gefällt er dir oder würdest du einen anderen Namen vorziehen?“

Rolf Jeger, ein preisgekrönter Werber mit Ehrungen aus Cannes bis New York, verband früh seine Leidenschaft für Technologie mit unternehmerischem Geschick. Mit 15 Jahren programmierte er Software für den Commodore 64, die in Schweizer Filialen landete. Nach einer Banklehre siegte jedoch die Faszination fürs Marketing. Seine Arbeit für die Swissair markierte den Auftakt einer beeindruckenden Karriere in der Kommunikation. Heute leitet er eine Agentur in Zürich, wo er Marketing und IT in der Ära der digitalen Transformation vereint. Die KI-Revolution, die nun den Massenmarkt erreicht, inspiriert ihn so sehr, dass er sie nicht nur beruflich nutzt, sondern auch Bücher darüber schreibt.