«Next Big Thing»: Wie Apple Intelligence die KI-Welt auf den Kopf stellt

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Apple hat an der Developper Conference WWDC am 11. Juni wieder einmal den Tech-Himmel erschüttert – und während die Welt über all die neuen Funktionen spricht, schauen wir auf das, was wirklich zählt: Apple Intelligence. Ja, KI ist nichts Neues, und viele der kürzlich angekündigten Features mögen nicht bahnbrechend erscheinen. Aber wenn man sich das Gesamtbild ansieht, wird klar, dass Apple hier einen echten Game-Changer präsentiert hat.

Ein Jahrzehnt der Vorbereitung: Die Entstehung von Apple Intelligence

Apple Intelligence ist das Ergebnis einer zehnjährigen Strategie. Alle diese scheinbar kleinen Updates für iOS und andere Betriebssysteme sowie die Milliarden, die in Apple Silicon investiert wurden, kommen jetzt nahtlos zusammen. Apple hat KI leise in seine Software eingebettet – wie die Fotos-App, die KI für Organisation und Erkennung verwendet, oder die rechnerische Verarbeitung bei jedem Foto, das ihr macht. Face ID? Auch hier kommt maschinelles Lernen zum Einsatz.

Selbstbewusst und bereit: Apple lacht zuletzt

Im letzten Jahr, als Apple von CNBC direkt gefragt wurde, ob sie sich Sorgen machen, dass ihre Konkurrenten in Sachen KI voraus sind, lachten sie – nicht aus Respektlosigkeit, sondern aus purer Zuversicht. Und jetzt, Monate später, zeigt sich, dass dieses Lachen gerechtfertigt war. Jede Funktion und jedes Merkmal von iOS, iPadOS, macOS und mehr sind jetzt unter einer einzigen Entität verbunden, die vor einigen Jahren noch belächelt worden wäre: Siri. Ja, Siri, die noch letzte Woche als nutzlos galt, ist nun der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Apple-Ökosystems geworden.

KI für den Rest von uns: Apples geniale Umsetzung

«AI for the rest of us» nennt Apple das Ganze. Auf den ersten Blick klingt das wie ein cleverer, aber abgedroschener Marketing-Spruch. Doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man ein ähnliches Muster wie bei der Apple Watch. Klar, man konnte Aktivitätstracker, Blutsauerstoffsensoren und Schlaftracker auch schon vor der Apple Watch kaufen. Aber Apple hat all diese Dinge in ein einziges Gerät gepackt, das man sowieso tragen wollte, und plötzlich war alles organisch integriert. Genau das gleiche passiert jetzt mit der KI.

Nahtlose Integration und Datenschutz: Apple setzt neue Massstäbe

Von lustigen Dingen wie dem Erstellen eigener Emojis bis hin zu nützlichen Funktionen wie dem Organisieren und Schreiben von E-Mails oder dem Zusammenfassen von Besprechungsnotizen – alles geschieht an einem Ort, auf dem Gerät, das ihr sowieso mit euch tragt. Und das Beste daran? Es ist passiv und kostenlos. Apple vereinfacht die immense Macht der künstlichen Intelligenz und macht sie für eine riesige Anzahl von Nutzern zugänglich, ohne dass man mehrere Konten und Abonnements für verschiedene Dienste benötigt.

Auf dem Gerät, nicht in der Cloud: Datenschutz wird grossgeschrieben

Die meisten KI-Dienste basieren derzeit auf Cloud-Architekturen. Aber bei Apple geschieht das meiste direkt auf dem Gerät. Dies ist ein riesiger Vorteil für den Datenschutz, da die Daten nicht irgendwo in einer Cloud gespeichert werden. Apple hat ausserdem eine private und verschlüsselte Cloud-Server-Struktur geschaffen, um die Informationen, die für komplexere Anfragen benötigt werden, sicher zu verarbeiten.

Zusammenarbeit mit OpenAI: Das Beste aus beiden Welten

Für Anfragen, die selbst Apple noch nicht bewältigen kann, hat Apple eine Vereinbarung mit OpenAI getroffen, um ChatGPT zu nutzen. Dabei wird jedoch immer zuerst um eure Zustimmung gefragt. Diese vollständige Integration gilt nicht nur für iOS, sondern für alle Plattformen, die Apple anbietet.

Ein neuer Standard: Die Zukunft der KI

Apples Ansatz zeigt, dass künstliche Intelligenz nicht nur mächtig, sondern auch privat sein kann. Dies wird die Erwartungen der Verbraucher an alle anderen KI-Unternehmen verändern. Es ist ein Gewinn nicht nur für Apple-Fans, sondern für alle, die Technologie lieben. Apple hat lange gewartet, um den Startschuss für künstliche Intelligenz zu geben, weil sie wussten, wie mächtig sie in den richtigen Händen sein kann.

Apple Intelligence wird in der Beta-Version verfügbar sein, wenn iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia im Herbst veröffentlicht werden. Dies macht Hoffnung und Vorfreude auf die Zukunft von Apple – und auf die Zukunft von allem.

Bleibt gespannt, denn das ist erst der Anfang. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie tiefgreifend dieser Wandel wirklich sein wird und wie sehr er unseren Alltag verändern kann.

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Foto Credit: Apple WWDC Livestream

Rolf Jeger, ein preisgekrönter Werber mit Ehrungen aus Cannes bis New York, verband früh seine Leidenschaft für Technologie mit unternehmerischem Geschick. Mit 15 Jahren programmierte er Software für den Commodore 64, die in Schweizer Filialen landete. Nach einer Banklehre siegte jedoch die Faszination fürs Marketing. Seine Arbeit für die Swissair markierte den Auftakt einer beeindruckenden Karriere in der Kommunikation. Heute leitet er eine Agentur in Zürich, wo er Marketing und IT in der Ära der digitalen Transformation vereint. Die KI-Revolution, die nun den Massenmarkt erreicht, inspiriert ihn so sehr, dass er sie nicht nur beruflich nutzt, sondern auch Bücher darüber schreibt.